I lost my heart. I lost my mind.

Hier sitz ich mitten in der Nacht auf meinem Fußboden in kurzen Shorts, friere und haben einen riesigen Hass auf mich selbst. Wenn ich nur nicht so ein elendiger Perfektionist wäre...
Wie viele Nächte habe ich mir schon um die Ohren geschlagen, die voll mit selbstkritischen, gar selbstvernichtenden Gedanken waren. Was bin ich schon wert? Was habe ich erreicht? Was kann ich überhaupt erreichen? Warum bin ich nicht dünner? Warum nicht intelligenter? Warum nicht schöner? Weshalb kann ich mich nicht hübsch finden? Warum möchte ich mich umbringen wenn ich in den verdammten Spiegel sehe? Wie ist es soweit gekommen? Warum kann nicht alles sein wie früher? Warum bin ich nicht besser? In was? In allem.
In verdammt nochmal, allem. Dieser kleine hässliche Perfektionist in meinem Kopf ist über nichts glücklich. Jeden Erfolg zerstört er mit einem: "Das hättest du aber noch besser gekonnt" und "Du hättest dich auch noch mehr anstrengen können". Er nimmt mir jede Freude und erstickt jede Zufriedenheit im Keim. Es ist als ob er an seinem kleinen Schreibtisch in meinem Kopf sitzt meine "Erfolge" scannt, sofort verarbeitet was hätte noch besser sein können und mich dann zuschüttet mit diesen Erkenntnissen. Dabei weißt er nicht einfach nur daraufhin, nein, er schreit es mir rundum die Uhr ins Gesicht. Ein emotionaler Schlag in die Fresse, immer und immer wieder.
"Sag doch, warum bist du nicht besser?! Warum frisst du immer und immer wieder alles in Dich hinein?! Bist du nicht stark genug?! Du hast es doch nicht anders verdient. Du bist widerlich und hässlich. Schau dich doch an! Nicht mal richtig kotzen kannst du. Was kannst du eigentlich?! Warum nimmst du dir überhaupt noch irgendwas vor, wird doch sowieso nichts?!"
Mein Kopf hasst mich. Und ich hasse ihn.
Nein, falsch. Ich hasse mich.