Wir tanzten einen Sommer.

Gefressen, wie ein Tier. Ich hätte mir auch gleich das Geld in den Hals stopfen oder es in der Toilette runterspülen können, statt es in Nahrung zu investieren um diese dann panisch daheim wieder auszukotzen. Ein Rückfall. Sehr gut. Es war nicht anders zu erwarten. Ich bin erbärmlich. Wenn ich nicht ständig in diesem Zwiespalt leben würde, dann hätte ich auch etwas von meinem Leben. Ich stoße Menschen von mir, die mir zu nah kommen, die mich berühren, die ich anfange gern zu haben und die scheinbar auch mich mögen. Immer und immer wieder. Ich hüte dies hier nun wie ein Geheimnis. Wenigen Menschen habe ich hiervon erzählt und mit allen ging es in die Brüche, weil ich Nähe nicht zulassen kann, weil ich unfähig bin Glück zu akzeptieren. Immer wieder dasselbe mit mir. Ja, ich bin erbärmlich. Ja, ich bin schwach. Und ja, ich schaffe das nicht allein, aber eben auch nicht zu zweit. Es gab einmal jemanden in meinem Leben, der hiervon wusste, der mich aufgefangen hat. Es kommt mir vor, als sei es eine Ewigkeit her. Es war nur ein Sommer. Aber er war wunderbar. Manchmal wünsche ich mir diese Zeit zurück. Das Leben ist leichter, wenn man seine Sorgen jemanden mitteilen kann, der einen nicht verurteilt sondern einem aufhilft und einen trägt, wenn man selbst nicht mehr gehen kann. Vielleicht finde ich so etwas wieder, es ist unwahrscheinlich aber die Hoffnung möchte ich nicht aufgeben. Aber ich habe Angst, weil ich mich kenne. Ich würde diese Person nur erneut von mir stoßen, weil ich diese Nähe und diese Liebe nicht verdient habe. Ich habe eigentlich überhaupt nichts von all dem verdient gehabt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich besser allein sein sollte. Ich möchte niemanden mehr verletzen.