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Von dem Drama in uns allen

Worte, Gedanken, der Körper eine bedeutungslose Hülle. 
Warum quälen wir uns nach Perfektion, wenn wir doch nur allzu gut wissen, wie vergänglich und fadenscheinig sie ist mit ihren Versprechen von einer besseren Welt, einem glücklicheren Leben.
Die Zahl auf der Waage unerfüllend. Egal, wie sehr sie sich selbst minimiert von Woche zu Woche. Die anfängliche Euphorie längst verflogen. Zurück bleibt nur dieser seltsam fahle Geschmack im Mund. Und die Angst. Sie hat schlussendlich voll Besitz von uns ergriffen. Sie treibt uns, weiter zu machen mit dieser Sinnlosigkeit, mit diesem Streben nach der unerreichbaren Vollkommenheit, die wir selbst nicht einmal zu definieren in der Lage sind. Es sind nur Gedanken, nur Worte. Sie sind nicht fähig auszudrücken, was uns im Kopf, erst recht nicht, was uns im Herzen umher geht. Jeder noch so kleine Versuch wird einzig und allein mit einem schallenden Lachen von ihr untergraben. Unser Fundament wankt. Wir fühlen uns unsicher. Haben wir uns je sicher gefühlt? Wir wiegten uns in falscher Geborgenheit. Ihre ausgemärkelten, wohlmöglich mit Schnitten und Narben überzogenen Arme um uns geschlungen, dachten wir wir spürten eine Wärme und eine Akzeptanz, die uns sonst nirgends zu Teil werden wollte. Dabei war es nichts als purer Egoismus und Selbsthass der uns unverkannt ins Gesicht schlug. Aber wir blieben dabei, wie die Frauen, die bei den Männern bleiben, die sie schlagen. Vermeintlich aus Liebe, dabei ist es nur die Furcht allein zu sein.
Unverstanden fühlen wir uns von der Welt da draußen, kann doch niemand nachvollziehen, was in einem vorgeht und trotzdem wächst sie stetig, die Zahl derer, denen es geht wie uns. Wir können von einem Wir sprechen und fühlen uns doch so allein und unverstanden mit diesem in einer Form selbst herbeigeführten Schicksal. Dieser Krankheit von der wir nicht loskommen, der wir einen Kosenamen zu geben vermögen und sie lieben, wie einen Teil von uns, den wir einfach nicht gehen lassen können, egal wie sehr wir wissen, dass er uns schadet. Er zerfrisst uns innerlich. Lässt Haut und Knochen übrig. Zerstört nicht nur Fett und Muskeln. Zerstört die Seele. Lässt eine leblose Hülle, einen bedeutungslosen Körper zurück.



1 Kommentar:

  1. Wow, ich liebe wie du schreibst, der Text hat mich sehr berührt! Liebe Grüße Julia

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