Hier sitze ich mal wieder und warte auf den Beginn eines Familienfestes.
Das letzte Mal habe ich mich an Weihnachten so gefühlt wie jetzt.
Ich warte. Habe noch Zeit bis mein Bus kommt.
Ich warte und denke an das viele Essen, an die vielen Menschen, wie sie alles in sich hineinfressen.
Ich sehe sie vor mir, meine ganzen Verwandten.
Ich hören sie reden, lachen. Ich sehe sie kauen.
Ich versuche mich am Gespräch zu beteiligen, schiebe dabei eifrig das Essen auf meinem Teller hin und her um zu vertuschen, dass kaum etwas davon den Weg in meinen Mund findet.
Ich schneide alles klein. Winzig klein.
Ich drücke es mit der Gabel platt.
Ich lache mit. Laut. Auch wenn ich gar nicht zugehört habe.
Alle sind fertig. Ich räume schnell ab und lasse meine "Reste" im Bioabfall verschwinden.
Dann Kuchen. Ich suche nach dem geringsten.
Ich nehme mir das kleinste Stück und ich esse langsam.
Trinke viel Kaffee. Um den Kuchen kann ich micht nicht drücken.
Ich esse und es widert mich an.
Wieder versuche ich ganz viel zu erzählen, von dem Stück auf meinem Teller abzulenken.
Jeder nimmt sich ein zweites Stück. Ich gabel noch an dem ersten herum.
Es scheint keinem wirklich aufzufallen.
Ich trinke noch einen Kaffee. Zittere fast schon von dem Koffein.
Langsam wird es später und alle sind satt.
Meine Tanten räumen den Tisch ab und ich habe es geschafft.
Hab es hinter mir.
Endlich.
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